Dankschreiben an die Fördermitglieder 2018

Eine Spende für den Kunzenhof

Ein Blick durch das Kunzenhoftor im Jahr 2018

Die Pflege und Bewirtschaftung des kleinen, vielseitigen landwirtschaftlichen Betriebes, war auch in diesem Jahr Grundlage für unsere zahlreichen verschiedenen internen und öffentlichen Angebote.

Dabei bekommen die TeilnehmerInnen Handlungsideen für einen nachhaltigen Lebensstil und Konsum in dieser von Klimawandel und globalen Herausforderungen geprägten Zeit. (Seit Juli führen unsere Quellen kein Wasser mehr!)

 

Jeden ersten Mittwoch im Monat gibt es dazu einen in der Regel sehr gut besuchten Film- oder Vortragsabend mit intensiven Gesprächen im Anschluss.

In zahlreichen mündlichen und auch schriftlichen Rückmeldungen drücken die TeilnehmerInnen so oft ihre Dankbarkeit und große Wertschätzung für unsere Arbeit aus.

Jede Woche kommt eine Gruppe Studenten des United World College (Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Umwelttechnologien), um bei der Arbeit mit den Tieren und am Hof, sowie bei Projekten, wie Brot backen, Körbe flechten, Schafwolle verarbeiten etc. praktisch zu erleben, was sie auch in ihrer Ausbildung theoretisch erfahren.

Jeden Monat findet ein Mitmachtag statt, bei dem Erwachsene und Familien an einem Samstagnachmittag sich sinnvoll, praktisch in die verschiedenen Tätigkeiten am Hof einbringen. Dabei entstehen besonders berührende Momente, wenn die Kinder mit den Eltern zusammen freudig und voller Begeisterung schaffen. Bis zu 60 Personen wuseln dann über das Gelände- ein außergewöhnliches Gemeinschaftserlebnis.

Jeden Monat treffen sich bei unserer abendlichen „Spinngilde“ Frauen zum Spinnen und Handarbeiten.

Durch Kooperationen mit 4-5 Kindergärten kommen mehrere „Schul“-Kindergruppen jeweils 5-6-mal von Ostern bis zu den Sommerferien um am Morgen die Tiere zu versorgen.

Bis Juli gab es drei monatlich stattfindende Jahresgruppen für Grundschulkinder. Seit September sind es noch 2 Jahresgruppen, eine für Kinder ab 9 Jahren und eine Kochgruppe abends für Jugendliche ab 14 Jahren.

An Ostern Pfingsten und in den Sommerferien fand auch in diesem Jahr eine Woche lang eine in den Jahreslauf eingebundene ganztägige Ferienfreizeit für Grundschulkinder statt.

Auch in diesem Jahr gab es wieder 2 Handpuppenspiele für Kinder ab 3 Jahren („Das Hirtenbüblein“ im Januar und „Der Hasenfranz“ nach Ostern) natürlich eingebunden in das Versorgen und ganz nah sein mit den Hoftieren.

Auch die monatlich stattfindenden Erwachsenenkurse sind in den Jahreslauf eingebunden: Spinnkurs, Bandweben, Flachs anbauen und verarbeiten, Korbflechten, Soja/Tofukurs, Sensenlernen.

Der Wildkräuter Kurs musste erstmals ausfallen, da die gewaltige Trockenheit unseren Wiesen und Weiden in diesem Sommer zu stark zugesetzt hat.

Zwischendurch finden auch immer wieder Einzelveranstaltungen statt. In diesem Jahr waren es mehrere Eselwanderungen, eine Ganztagesveranstaltung mit einer Jugendgruppe aus Gundelfingen, ein FSJ-Ganztagesseminar und eine Regionalveranstaltung des Vereines: Gemeinwohlökonomie.

An jedem Himmelfahrtstag ist das große Schafschur- Wollefest für Familien und Erwachsene an dem nicht nur die Schafe geschoren werden, sondern auch Wolle gewaschen, gekämmt und gesponnen wird, natürlich alles immer zum Mitmachen.

Eine große Mitmach- Auswärtsveranstaltung war im Juli wieder der Flachsfaser- Mitmachstand im Rahmen des Agrikulturfestivals Freiburg. Ich wurde dort in diesem Jahr auch um einen Vortrag zum Thema Flachs gebeten.

Seit 15 Jahren bauen wir hier Flachs an. Eine Urlaubs-Forschungsreise im Februar führte mich nach Tschechien, Polen, Holland und Belgien auf der Suche, was von einer ehemals blühenden Flachskultur noch zu finden ist. Das Ergebnis war ernüchternd: Wenn wir heute bei uns Leinenstoffe/Kleidung kaufen, so kommt sie in der Regel aus China.

Daher waren unsere Vorträge im März und April den einheimischen Textilfasern Flachs und Hanf gewidmet.

Ich habe daraufhin ein Projekt entwickelt „Das Hemd aus dem eigenen Garten“. In diesem ersten Pilotjahr machen 23 Menschen mit, die in ihrem Garten Flachs angebaut haben. Sie werden regelmäßig per Mail von mir begleitet.

Ein erstes Treffen am Hof fand im September statt, an dem die Samen geriffelt und gedroschen wurden und die TeilnehmerInnen gelernt haben, wie sie die Stängel weiter zu Hause pflegen.
Ende November war am Hof das große Flachsbrechfest. Viele kamen mit ihren gerotteten Flachsgarben. Die Faser aus den Stängel zu befreien ist immer wieder beeindruckend.

Eine Zeitschrift hat sogar einen großen Bericht über das Projekt veröffentlicht. Jetzt kommt die aufwändige Arbeit des Spinnens. Jede/r wird unter Anleitung die eigenen Fasern verspinnen! Unsere Urgroßmütter verbrachten am Spinnrad ihre ganze Jugend – um eine gute Aussteuer in die Ehe zu bringen. Was wir belächeln und scheinen überwunden zu haben, dafür schuften heute die Menschen in östlichen und asiatischen Ländern – für den globalen Markt – für unsere Leinenkleidung!

Unsere große Vision ist weiterhin ein „Textilatelier“, in dem unsere Webmeisterin Gabriela Martin dann auf den zahlreichen Webstühlen und Webrahmen, die wir schon gesammelt haben, ihre Webkurse geben kann!

Wir haben hier in Freiburg auch eine Textilfaser-Arbeitsgruppe gegründet und planen im nächsten Jahr ein größeres Hanffaserprojekt in Freiburg.

Die große tägliche Aufgabe, die die Ausbildung und Anleitung der jungen Menschen erfordert, die hier seit 11 Jahren ein FöJ absolviert haben, habe ich Ende August vorerst beendet. Seither sind es zahlreiche PraktikantInnen, fachkundige Honorarkräfte oder regelmäßige Helfer, wie Andrea Philipp, die auch die Kochgruppen leitet, die bei den Hofarbeiten und bei Veranstaltungen tatkräftig mitwirken.

Yannick de Witt ist seit Januar unsere große Unterstützung als Geschäftsführer.
Die Vorständinnen und Beisitzerinnen bilden außerdem ein starkes Rückgrat für die Arbeit am Lernort Kunzenhof.

Wir sind unglaublich dankbar, dass unsere einzigartige und in gewisser Weise auch exklusive Arbeit an diesem kleinen Bauernhof fast inmitten der Stadt von Euch und Ihnen liebe Fördermitglieder mit Eurer/Ihrer treuen monatlichen Spende maßgeblich finanziell mitgetragen wird.

Mit einem herzlichem Gruß für friedenerfüllte Rauhnächte und Hoffnung auf ein gutes neues Jahr 2019, Gabriele Plappert

Am 4. Dezember nach fast ½ Jahr begann der Brunnen wieder Wasser zu spenden!
Mit ein paar Bildern versuche ich die trockenen Worte ein wenig zu schmücken.

Dankschreiben an die Fördermitglieder 2019

Liebe Fördermitglieder,

Im Anhang schicke ich die Spendenbescheinigung für 2019 und ein paar Impressionen vom vergangenen Jahr. Bevor ich einige Gedanken an alle richte möchte ich mich aber

Jeder Tag beginnt und endet am Kunzenhof mit dem Versorgen der Tiere. Jahr für Jahr wiederholen sich die Arbeiten am Hof und damit wiederholen sich auch unsere Angebote in der steten Wanderung durch die Jahreszeiten – äußerlich betrachtet ist alles immer gleich.

 

In Wirklichkeit ist doch sowohl im alltäglichen Rhythmus als auch in der jahreszeitlichen Wiederholung ein Leben und viel Veränderung.

Im vergangenen Jahr wiederholte sich die Trockenheit im Sommer, sodass unsere Quelle wieder monatelang trocken lag.

Die größte Wucht im Jahr 2019 war für mich der Totalausfall der Obsternte. Im Jahr zuvor waren die Bäume von der Last der Früchte zusammengebrochen, im Jahr 2019 verweigerten unsere Hochstammäpfel die Früchte – und was es tatsächlich in den 33 Jahren, die ich hier lebe noch nie gab, sogar die wunderschöne Birnenquitte trug keine Früchte.

Was für ein Glück ist es, dass wir am Kunzenhof zwar einerseits so nah dran sein dürfen an dem Leben in und mit der Natur, mit den Tieren, andererseits aber durch die vielen finanziellen Stützen getragen werden.

Und dazu gehört ganz besonders Ihr und Sie liebe Fördermitglieder, die Ihr uns hier mit Eurem steten Beitrag den Rücken frei haltet um unseren Lernbauernhof zu führen.

Das Thema, für das ich mich nun eigentlich mein ganzes Leben einsetze das ist dieses „In Verbundenheit gehen“ mit den Lebensgrundlagen, Essen, Kleidung, Energie, alles, was wir so selbstverständlich zur Verfügung haben, ohne zu ahnen, wie es hergestellt wurde.

Den Dingen wieder ihren eigentlichen Wert zu geben, indem wir Backen, Kochen, die Milch melken, erleben, wie sich Hühner eigentlich wohl fühlen, die kostbare Wolle spinnen, den Flachs selbst anbauen, erfahren, dass alles viel Arbeit ist, wovon wir im städtischen Lebensstil nichts sehen noch ahnen.

Und plötzlich ist das Thema in der Gesellschaft angekommen, vergeht kein Tag, ohne landwirtschaftliche Themen in der Öffentlichkeit. Das berührt mich persönlich ganz besonders.

Ich kann nur hoffen, dass es ganz bald auch in unseren Schulen zum Thema wird, das ganz praktische Tätig sein – um für die großen Herausforderungen vor die uns diese Zeit stellt Lösungen zu leben.

Zum Schluss noch der Hinweis für diejenigen von Euch, die es nicht wissen, dass wir ca alle 2 Monate unsere kommenden öffentlichen Veranstaltungen in unserem Rundmail bekannt geben.

Hier der Link dazu: https://www.kunzenhof.de/newsletter

Mit herzlichen Grüßen, Gabriele

Dankschreiben an die Fördermitglieder 2020

Als ich gerade diesen Dankesbrief schreiben möchte, schau ich sicherheitshalber nach, was ich Euch vergangenes Jahr geschrieben habe.

Wenn ich ehrlich bin könnte ich den Brief eigentlich genauso wieder schreiben: der große Dank an Dich und Euch, dass ihr mit Eurer steten finanziellen Unterstützung uns mitermöglich dieses Kleinod, unseren Lernort Kunzenhof, zu betreiben, pflegen, erhalten und zu gestalten, danke.

 

Inzwischen ist es das 3. Jahr in Folge, in dem wir hier die massive Trockenheit ganz hautnah erleben durften.

Zu den sommerlichen Hauptarbeiten gehört auch auf unserem kleinen Bauernhof das Heumachen. Da es hier fast ausschließlich von Hand passiert, nimmt es trotz der kleinen Fläche auch sehr viel Raum ein.

Erstmals seit ich Landwirtin bin (45Jahre) war auf unseren Wiesen einfach nichts gewachsen, sodass wir kein Heu für den Winter machen konnten.

Gottlob sind wir mit unserer kleinen Herde und befreundeten Betrieben in der Lage das Winterfutter kaufen zu können. Natürlich habt auch das ihr uns mitermöglicht!

Es gab in diesem Jahr wieder viele Äpfel, die z.T. von den Trockenheitsgestressten Bäumen klein und früh abgeworfen wurden.

Tja und mein großes Thema, warum ich diesen Ort so gerne pflege: Diese Verbundenheit und den eigentlichen Wert unserer Lebensgrundlagen, das ist nicht nur „im Kopf“ in der Gesellschaft angekommen, sondern so ganz existenziell kommt es plötzlich in unser aller Lebensstil, Wirtschaften und Konsumieren an.

Daher war es in diesem Jahr vielleicht auch gar nicht so schlimm, dass viele unserer Veranstaltungen natürlich auch abgesagt werden mussten.

Bis heute waren und sind unsere Weiden täglich umringt von Familien und Spaziergängern, die sich über den Anblick der kleinen, friedlichen, bunten Herde freuen und aus dem innigen Blick auf das Landleben in der Natur Kraft schöpfen.

Bald kamen die Kindergartenkinder wieder, die ganz großen Veranstaltungen wie Mitmachtage, Filmabende oder Schafschurfest pausieren natürlich noch.

Im Oktober ist unsere ehemalige FÖJ Anna Friedmann für ein Jahr als frischgebackene Landwirtin und Vollzeitmitarbeiterin eingestiegen. Mit viel jugendlicher Energie hat sie eine Ferienfreizeit, und 2 Jahresgruppen gegründet und leitet auch die Kindergartenbesuche an. Anna ist eine große Unterstützung und Bereicherung in diesem Jahr.

Ein paar Bildimpressionen begleiten meinen Dankesbrief und auch auf unserer Internetseite versuchen wir den Blick auf unser Hofleben zu pflegen.

Was das Thema unserer Zeit betrifft bin ich ganz persönlich dankbar, dass mir das „Innehalten“ im Organisieren sehr vieler Veranstaltungen mehr Raum gegeben hat, diese tiefe Verbundenheit zu Mutter Erde auch nach innen zum eigenen Dasein mehr zu pflegen.

Und dass ich ebenso dankbar bin, dass das globale Innehalten in unserem rasenden Leben tatsächlich ein Aufatmen unserer schönen Welt und damit vielleicht auch ein Anhalten des Klimawandels bewirkt. Wer hätte das für möglich gehalten!

In diesem Sinne: ein gutes gelingendes Restjahr 2021, herzliche Grüße, Deine und Ihre Gabriele

Dankschreiben an die Fördermitglieder 2021

Liebe Fördermitglieder,

gerne möchte ich auch in diesem Jahr unsere Spendenbescheinigung mit einem ganz herzlichen Dank für Deine und Ihre finanzielle Unterstützung unseres kleinen Bauernhofes begleiten.

Dieses Jahr 2021 hatte wieder einige ganz besondere Themen. Nachdem ihm 3 heftige Trockenheitsjahre vorausgegangen waren, ist in diesem Jahr das Wasser zurückgekommen. So sehr, dass wir nicht nur mehrmals den zur Straße hinuntergeschwommenen Schotterweg wieder hochschaufeln mussten, sondern dass es Futter in Hülle und Fülle gab.

 

Zum Heutrocknen 3 sonnenstarke Tage zu haben, das war allerdings nie gegeben, sodass wir alles Heu und Öhmd zum Augenschmaus der Nachbarschaft auf Reuter getrocknet haben.

Außerdem gab es in diesem Jahr tatsächlich so gut wie kein Obst. Weder Zwetschgen, noch Mirabellen. Seit 25 Jahren erstmals keine Quitten am Baum und erstmals haben wir keinen Apfelsaft getrottet.

Die weitere Besonderheit dieses Jahres war der große Impuls unserer Junglandwirtin Anna Friedmann, so viel wie möglich praktische Erfahrung mit Bauernhofprojekten für Kinder zu machen. Daher gab es neben den vielen Kindergartenbesuchen in jeden Schulferien Ferienfreizeiten, 2 Jahresgruppen und mehrere Extraangebote für Kinder. Anna Volk und Andrea Phillip unterstützen die Veranstaltungen als Honorarkräfte. Regelmäßig kam in diesem Jahr auch eine Gruppe Migrantenkinder.

Ende Oktober hat sich Anna Friedmann in ihre neue große Aufgabe als Mutter von uns und vom Kunzenhof verabschiedet.

In diesem Jahr gab es 6 Milchschaflämmchen, so viele, wie noch nie. Während der Pfingstferienfreizeit überraschte uns außerdem die Hofhündin mit 2 süßen Hundewelpen!

Für – wegen Abstandsmaßnahmen besorgte – Familien haben wir das Angebot für eine Familie am Nachmittag die Tiere zu versorgen erfunden, was bis heute freudig angenommen wird.

Auch im vergangenen Jahr konnte in jedem Monat ein neues Themenvideo auf YouTube veröffentlicht werden. Offensichtlich werden manche Menschen auch davon inspiriert.

Aber natürlich ist nach wie vor das tägliche Versorgen und Pflegen der Tiere hier mit ihren ganz verschiedenen Bedürfnissen, sowie die Pflege des steilen Hofgeländes und der verschiedenen Gärten die zentrale Aufgabe hier am Kunzenhof, an die sich alle Angebote anschließen.

Sehr besonders ist, dass im Frühjahr 2021 mein ältester Sohn David hier eingezogen ist, mit seiner Genialität stets präsent ist und von jugendlichen Freunden unterstützt manchen Kraftakt bewältigt.

Ungebrochen ist meine ganz persönliche Dankbarkeit, diesen Lebensstil leben zu dürfen, insbesondere in unserer Zeit, die vielleicht wie keine andere jemals zuvor offenbart, wie weit wir uns von unserem Verbundensein und Vertrauen in die Natur entfernt haben.

Meinem Dank an Dich und an Sie hänge ich ein paar Bildimpressionen vom vergangenen Jahr an und verbleibe mit besten Wünschen für dieses begonnene Jahr 2022 auch im Namen unserer beiden Mitvorstände
Deine und Ihre Gabriele Plappert

Dankschreiben an die Fördermitglieder 2022

Liebe Fördermitglieder,

auch in den letzten Tagen dieses alten Jahres möchte ich Dir und Ihnen meinem ganz besonderen Dank sagen. Natürlich zum einen für die monatlichen oder auch einzelnen Zuwendungen, die uns finanziell den Rücken stärken.

Ebenso aber mein tief empfundener Dank, Euch zu wissen als Menschen, die unsere Idee, unsere Anliegen mittragen und damit auch Teil davon sind. Das fühlt sich an, wie eine schützende Hand, die ihr gemeinsam über den Lernort Kunzenhof haltet.

 

Und dazu gehören zum einen dem Hoftreiben ganz nahe Stehende, Freunde aber auch Menschen, die hunderte km entfernt leben, die ich zum Teil gar nicht kenne…wie kostbar, danke.

Vielleicht ist das ja auch ein Teil davon, dass immer wieder geäußert wird: “…wenn ich da unten durch das Hoftor gehe, dann ist das wie in eine andere Welt zu kommen“.

Wenn ich spickle, was ich Euch im vergangenen Jahr geschrieben habe, dann staune ich, wie sehr sich dieses Jahr doch wieder unterscheidet.

Wo 2021 von Wasserfülle und Obstarmut geprägt war, kann ich mich nicht erinnern, dass es jemals so eine lange Trockenheit gab, wie 2022. Eigentlich fühlte es sich eher, wie eine große Dürre an.

Die Tiere, die ja hier die kleine Landschaft beweiden und pflegen hatten schon im Sommer kein Futter mehr. Was für ein Glück, dass wir immer genug Heu kaufen konnten. Auch einige Gartenbesitzer, die ihre Wiesen mit der Sense mähen bringen uns das liebevoll selbst bereitete, köstliche Heu und Öhmd.

Tja und die Apfelbäume hatten zwar viele Früchte, aber im Trockenstress haben sie die meisten davon lieber schon klein und trocken im August abgeworfen, um das kostbare Wasser zum eigenen Überleben zu nutzen.

Im April haben wir endlich wieder 2 neue Indische Laufenten gekauft. Olga hat auch bald mit Brüten begonnen und inzwischen laufen sie zu sechst, fleißig Schnecken suchend ohne Rast und Ruh kreuz und quer durchs ganze Gelände.

Die Aufzucht allerdings bei einer monatelang ausgetrockneten Quelle und Teich hat sehr viel Kreativität erfordert.

Ein ganzes Buch könnte es wieder werden, vom Leben mit den Tieren und am Hof zu erzählen!

Doch jetzt noch ein Blick in die bunten und vielfältigen Veranstaltungen hier: Im Monatlichen Rhythmus die Spinngilden/ Handarbeitsabende. Im Jahresrhythmus, Handspinnkurs, Filzkurs, Flachsbrechfest, Schmiedekurs, Vogelstimmenwanderung, die zahlreichen Besuche der Kindergartenkinder, Tiergruppe für Grundschulkinder, Eselwanderungen, „Familien im Stall“.

Außerdem mehrere große Auswärtsveranstaltungen mit unserem Wolle/Flachs/Hanffasermitmachstand, Tagesworkshop innerhalb des Freiburger Austauschwochenendes vom BdJA und auch mit einer Gruppe amerikanischer Studenten.

Die monatlichen öffentlichen Mitmachtage haben wir in diesem Jahr weiter ausgesetzt. Da momentan viele Menschen nachdenklich werden, in Bezug auf die bisher verfolgten „Werte“ und die bis dahin vernachlässigte Bedeutung der eigenen Lebensgrundlagen, des Verbunden seins mit Mensch und Natur, mit Innen und Außen, kommen ganz neue Anfragen an uns.

So gab es in diesem Jahr mehrere „nichtöffentliche Mitmachtage“. Eine Gruppe darf unser „Äckerle“ nutzen als Gemüsegarten und vielleicht auch um selbst erstmals im Leben „den Boden zu spüren“.

Der Jahreskurs „Das Hemd aus dem eigenen Garten“ boomt und fürs kommende Jahr gibt es schon viele Anmeldungen – bundesweit!

Neben den treuen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern kommen jeden Dienstagvormittag hier Anna und Julia, um die Tier – und Hofpflege, sowie die Veranstaltungen mitzugestalten.

In diesem Jahr gab es auch 3 jugendliche Praktikanten im Rahmen ihres Schul- Betriebspraktikums.

Im Juni 2021 hatte ich das letzte meiner regelmäßigen Rundmails geschrieben. Nach meiner gedanklichen Einleitung hatte ich immer die aktuellen öffentlichen Veranstaltungen bekannt gegeben.

Jetzt ist es natürlich ein bissl mühsamer geworden immer auf die Internetseite zu gucken, was es gerade so gibt!

Es scheint doch gut zu klappen und manche TeilnehmerInnen kommen gar von weither und quartieren sich im Hotel ein um an den Kursen teilzunehmen.

Im kommenden Jahr besteht der Verein Lernort Kunzenhof e.V. seit 20 Jahren. Wie dieses Jubiläum würdig zu gestalten ist, muss noch erfunden werden.

Immerhin ist schon ein schöner aktueller Film entstanden von Bodo Kaiser.

Nun ende ich im Namen aller 2- und 4- Beiner nochmals mit einem Dank an Dich und Euch, hänge noch ein paar Bildimpressionen und unseren überarbeiteten Flyer an.

Dankschreiben an die Fördermitglieder 2023

Liebe Fördermitglieder,

mit der Spendenbescheinigung schicke ich einen kleinen Rückblick auf das Jahr 2023 verbunden mit meinem herzlichen Dank für Deine/Ihre finanzielle Unterstützung.

Der Frühling des vergangenen Jahres mit seinem Wasserreichtum ließ die dürstende Natur aufatmen. Unsere Wiesen und Weiden explodierten förmlich. Die Tiere hatten den ganzen Sommer über köstliches Futter. Außerdem konnten wir eine große Menge kräuterreiches Heu und Öhmd einbringen.

 

Wieder haben auch Freunde ihr liebevoll getrocknetes Futter aus den Gärten zu uns gebracht. Es ist ein Fest, wenn man in diesen grauen Wintertagen solch duftendes Sommersonnenfutter zu den Tieren bringen kann!

Die Hochstammobstbäume am Kunzenhof waren allerdings in diesem Jahr noch gezeichnet vom letztjährigen Trockenstress und haben weitgehend die Früchte verweigert. Ausnahme waren 2 alte Zwetschgen, die dann allerding unter der Fruchtlast zusammengebrochen sind!

Wie gut, dass wir davon nicht leben müssen!

Bis 2020 waren die monatlichen „Mitmachtage“ große Familienveranstaltungen. Wenn große Arbeitsprojekte anstehen lädt mein Sohn inzwischen seine jugendlichen Freundinnen und Freunde ein und die schaffen mit ihrer Energie in Windeseile, dass es nur so eine Freude ist.

Nach dem vergangenen Winter waren von der fröhlichen Laufentenherde nur 2 Erpel übriggeblieben. Gottlob hatte ich einige Eier gesammelt und dann im Brutapparat ausgebrütet. 13 wackere Entlein sind dann herangediehen.
Mehrmals brauchten sie größere Ställchen und Gehege, denn 3 interessierte Katzen warteten auf ihre Chance.

Schlussendlich haben 6 Erpel neue schöne zu Hause gefunden und unsere Herde ist mit 3 Pärchen wieder fleißig auf Schneckenjagd. Der regen-und wasserreiche Herbst/Winter ist eine riesige Entenparty.

Die Veranstaltungen ziehen wie eh und je durch das Jahr. Die Kooperation mit inzwischen 5 Kindergärten, die je 3- bis 6-mal mit ihren „Großen“ zum Versorgen der Tiere kommen gibt es jetzt seit 20 Jahren. In diesem Jahr gab es auch mehrere Angebote für Grundschulkinder.

Wie schön, dass auch eine Jahresgruppe dabei ist. 10 Kinder erleben den Jahreslauf bei ihren monatlichen Hofnachmittagen mit Anna und Julia durchs eigene Mitschaffen und gemeinsam mit den Tieren.

Hermann Bents hat wieder die Vogelstimmenwanderung rund um den Kunzenhof ermöglicht.

Wolfgang Braun gar 2 Schmiedekurse wegen des großen Interesses.

Die Handpuppenspiele im Januar und an Ostern mit Karin Bents, sind zwar für die Kleinsten, aber gehören zu den größten Veranstaltungen.

Angelika Fischhaber hat uns beim Schafe scheren geholfen, aber ohne die zahlreichen ehrenamtlichen MithelferInnen wären wir in diesem Jahr an Himmelfahrt dem größten Fest jemals wohl kaum gewachsen gewesen.

Die Faserprojekte, Wolle, Flachs und Hanf sind fest installiert. Die Teilnehmenden des Jahreskurses „Das Hemd aus dem eigenen Garten“ säen und pflegen den Flachs daheim, werden dabei per Mail begleitet und kommen dann im Herbst zum Dreschen und ein zweites Mal zum Brechfest auf den Hof. Weil es so viele waren gab es gar 2 Brechfeste!

Ein Höhepunkt waren die 3 Filmabende „Solidarität mit unseren Bauern“ des Freiburger Filmemachers Bodo Kaiser. Die Bäurinnen und Bauern der gezeigten Betriebe waren jedes Mal mit anwesend und es entstanden ausgesprochen tiefe, innige Gespräche danach zwischen den „Verbrauchern“ und „Erzeugern“- Ein voller Erfolg!

Sein Film über den Kunzenhof steht auf unserer Internetsete. Dort ist weiter unten auch eine Liste von den Themenvideos, die bisher entstanden sind. Sie werden sehr rege geschaut und die Rückmeldungen sind sehr wertschätzend. Manchmal denke ich: ist fast ein bissl ein „Vermächtnis“.

Auch wenns noch viel zu erzählen gäbe. Ich ende einfach nochmal mit einem großen Dank an Dich/Sie, denn der Kunzenhof lebt auch von Deinen/Ihren Zuwendungen.
Im Namen aller 2-und 4-Beinigen Mitarbeitenden, Gabriele

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